Jeder kennt die folgenden Markennamen - doch die wenigsten wissen etwas über ihre Herkunft. Wir verraten, was hinter Haribo, Aspirin & Co steckt.
Markennamen sollen Produkte unverwechselbar und einprägsam machen – um dieses Ziel zu erreichen, lassen sich ihre Erfinder einiges einfallen. Doch woher stammen die Namen? Während sich hinter einigen Bezeichnungen schlicht die Abkürzung des Produkts oder seines Erfinders verbirgt (siehe: hanuta, Haribo), entspringen andere Namen der bloßen Phantasie (siehe: Maoam).
Der Süßwarenhersteller Hans Riegel mit Sitz in Bonn macht angeblich allerorten Kinder und Erwachsene froh: Den meisten ist die Firma eher unter dem Namen Haribo bekannt. Ebenfalls zu Haribo gehört ein Kaubonbon, dessen Werbespot über Generationen hinweg Bekanntheit erlangt hat: Ein Schiedsrichter brüllt verzweifelt in die Zuschauermenge: „Wollt ihr Verlängerung?“ - Antwort: „Nein!“ „Wollt ihr Elfmeterschießen?“ - Antwort: "Nein!". "Was wollt ihr denn?" - Antwort: "Maoam!". Der Spot wird seit den 70er Jahren mit leichten Variationen im Fernsehen ausgestahlt. Der Begriff "Maoam" ist dabei frei erfunden. (Bild: thinkstock) Ebenso der Fantasie entsprungen ist der Name der Eismarke Häagen-Dazs: Kaum jemand weiß, wie man ihn richtig ausspricht, aber der Name klingt auf jeden Fall skandinavisch. Das soll er auch: Der Fantasiename wurde schließlich zu dem Zweck erfunden, nach Frische und Qualität zu klingen. Ausgedacht hat ihn die Ehefrau eines polnischen Einwanderers, der in den 50er Jahren Eis in den USA zum Luxusartikel etablieren wollte. (Bild: AFP)
Bei anderen Produkten steckt dagegen sehr wohl eine "tiefere Bedeutung" hinter dem scheinbar willkürlichen Namen: Bereits 1959 kam eine Haselnuss-Schnitte in deutsche Supermarktregale, deren "unverkennbares Markenzeichen" laut Hersteller die "seitlich herausquellende Kakaocreme" ist: hanuta, was ganz simpel für Haselnusstafel steht. Laut Herstellerangaben ist die Süßigkeit übrigens nur in Deutschland erhältlich. Tchibo verbindet man schon lange nicht mehr nur mit Kaffee, sondern mittlerweile auch mit Feinripp-Unterwäsche, Kuschelkissen, Tachometern und weiteren Dingen des täglichen Bedarfs und Überflusses. Doch woher rührt der Name mit der für ein deutsches Unternehmen ungewöhnlichen Buchstabenkombination "Tch"? Die Antwort ist einfach: Das Unternehmen begann als Gemeinschaftsprojekt der Kaufleute Max Herz und Carl Tchilling-Hiryan 1949 in Hamburg als Postversand für Tchilling Bohnenkaffee, und schon bald wurde aus den Anfangsbuchstaben der Markenname Tchibo. (Bild: Getty Images) BiFi: Die deftige Salami aus der Silberfolie wurde ursprünglich als Snack für Kinder entwickelt, der dann nach und nach auch Jugendliche und Erwachsene begeisterte. Der Name "BiFi" bildet dabei die eingedeutsche Form von "beefy" (deutsch: "fleischig"). Skurriler mutet eine andere Namenstheorie an, die besagt, dass es sich bei dem Markennamen um eine Abkürzung von Biss-Finger handeln soll...
Erdal - die Schuhcreme mit dem Froschkönig steht in vielen Haushalten griffbereit. Das Wort Erdal stammt laut Firmenchronik aus der Mainzer Aussprache des Wortes Erthal - das Unternehmen hatte in den Anfangsjahren seinen Sitz in der nach Friedrich Karl Joseph von Erthal benannten Erthalstraße in der Mainzer Neustadt.(Bild: Erdal)
"Fröhlich herumtollen" wäre -was die Bedeutung angeht - sicherlich ein werbewirksamer Name für Hundefutter - nur leider ist er etwas lang. Einprägsamer ist da schon die englische Übersetzung: "to frolic". Das haben sich wohl auch die Hersteller der Hundenahrung Frolic gedacht. (Bild: thinkstock)
4711 Echt Kölnisch Wasser war die erste globale Marke "Made in Germany". Seinen Namen erhielt das weltberühmte und vor allem bei älteren Semestern beliebte "Eau de Cologne", als die französischen Besatzer Ende des 18. Jahrhunderts alle Kölner Gebäude nummerierten und dem Firmensitz in der Kölner Glockengasse die Nummer 4711 zuwiesen. Dort kann man noch heute auf den Spuren des Duftwassers wandeln. (Bild: AFP)
Statt nach einer "Kopfschmerztablette" fragen die meisten Kopfwehgeplagten nach einer "Aspirin: Die Inhaltsstoffe des weltweit bekannten Medikaments waren auch Namensgeber für das Produkt. Der Buchstabe "A" steht laut Herstellerangaben für Acetyl, also den Essigsäurerest in dem Molekül Acetylsalicylsäure, dem Wirkstoff von Aspirin. Die Silbe "spir" stammt demnach von der Pflanze Spirea ulmaria, die das Ausgangsprodukt für die Herstellung von Acetylsalicylsäure enthält - die Salicylsäure. Die Endung "in" war zum Zeitpunkt der Entwicklung des Medikaments im Jahre 1897 (durch Felix Hoffmann) eine gängige Endung für Schmerzmittel. (Bild: thinkstock)
Der Melitta-Mann ist zwar schon seit einiger Zeit von der Bildfläche verschwunden, Filtertüten werden in Deutschland jedoch mit kaum einer anderen Marke so sehr in Verbindung gebracht. Der Erfolg basiert dabei auf der Frustration einer deutschen Hausfrau: Melitta Bentz hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den unbekömmlichen Kaffeesatz in ihrer Tasse satt. Die spätere Firmengründerin durchlöcherte deshalb einen Messingtopf, legte ein Löschblatt hinein - und erfand so den ersten Kaffeefilter. (Bild: thinkstock)
Ein weiterer Klassiker: Sie gehört zu den bekanntesten Körperpflegemitteln Deutschland: Die Nivea-Creme, die 1912 als erste Fett- und Feuchtigkeitscreme der Welt auf den Markt kam. Die schneeweiße Farbe führte zu dem Namen: Nivea wurde aus der lateinischen Bezeichnung "nivis" für "Schnee" abgeleitet. (Bild: Getty Images)
Seit sich Digitalkameras weltweit etabliert haben, hört man den Namen seltener: Agfa war über Jahrzehnte einer der größten europäischen Hersteller von Kamera-Filmen. Ursprünglich hanelte es sich um ein Unternehmen der chemischen Industrie.Die Abkürzung steht für "Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation". Auch im Namen des wohl bekanntesten Discounters ist die Identität der beiden Gründer versteckt: Aldi steht demnach für Albrecht-Discount und verweist auf die beiden Firmengründer Karl und Theo Albrecht. (Bild: AFP) Das Markenzeichen ist das kleine Fähnchen: Em-Eukal Bonbons fallen aber auch durch ihren ungewöhnlichen Namen auf. Doch was steckt dahinter? Des Rätsels Lösung sind die Inhaltsstoffe: Eukalyptusöl und Menthol. Ähnlich verhält es sich bei der angeblich "zartesten Versuchung, seit es Schokolade gibt": Der Name Milka ist auf die Inhaltsstoffe Milch und Kakao zurückzuführen. Auch im Bereich der Fahrzeuge gibt es viele Markennamen, die Rätsel aufgeben. Wussten Sie etwa, dass sich der Name des Kraftstoffes Aral aus der Kombination der beiden Kohlenwasserstoffgruppen Aromate (Benzol) und Aliphate (Benzin) zusammensetzt? Dass BMW für Bayerische Motorenwerke AG steht, ist den meisten dagegen bekannt. Aber Fiat? Der italienische Automarkenname steht für Fabbrica Italiana Automobili Torino (deutsch: Italienische Autofabrik Turin). (Bild: Aral) Und was ist mit Audi? Inhaber des Latinums werden es vielleicht ahnen: Der Name bezieht sich auf Firmengründer August Horch, der seinen Nachnamen schlicht und einfach ins Lateinische übersetzte. Audi ist nämlich der Imperativ Singular von audire und bedeutet soviel wie „Hör zu!“ oder eben „Horch!“. Ebenfalls aus anderen Sprachen, nämlich dem Griechischen und Lateinischen, ist der Name des bekannten Mundwassers Odol hergeleitet. "Odontus" heißt Zahn und "Oleum" heißt Öl. (Bild: AFP) Weil die Firma AEG mit dem Slogan "AEG - Aus Erfahrung gut" geworben hatte, denken viele Menschen noch heute, dass darauf der Name des Unternehmens basiert. Tatsächlich steckt hinter den drei Buchstaben die 1887 gegründete Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG). Sie wurde zwar 1996 aufgelöst; der Markenname AEG wird jedoch von Lizenznehmern bei vielen Elektroprodukten weiter benutzt.
Der Name des weltweit bekannten Sportartikel-Marke adidas lässt sich einfach herleiten, sobald man den Namen des Gründers kennt - Adolf "Adi" Dassler. Seinem Bruder Rudolf Dassler gefiel angeblich der Puma so gut, dass er seine Firma nach dem Raubtier benannte. Es gibt jedoch auch das Gerücht, dass es sich bei Puma schlicht und einfach um seinen Spitznamen handelte. (Bild: AFP)
Und woher kommt eigentlich der Name Yahoo!? Er ist ein Akronym für „Yet Another Hierarchical Officious Oracle“ - was so viel bedeutet wie "noch ein weiteres hierarchisches und diensteifriges Orakel", eine Anspielung der Yahoo!-Gründer Jerry Yang und David Filo auf das damals erfolgreiche Unternehmen Oracle. Laut den beiden Gründern wählten sie den Namen jedoch auch aufgrund seiner wortwörtlichen Bedeutung: ungezogen, unverfälscht und ungehobelt, in Anspielung auf das ruppige Volk der Yahoos aus Jonathan Swift's Roman "Gullivers Reisen".
Autor: Yahoo Finanzen! |